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Stratoniki

Stratoniki ist eines der Bergdörfer unserer Gemeinde auf dem Berg Stratonikos, mit Blick auf den Golf von Ierissos und dem Heiligen Berg Athos. Es war eines der "Mademochoria" und deren Bewohner lebten vor allem zu früheren Zeiten vom Erzbergwerk. Es wird behauptet, daß das Dorf Stratoniki von Perdikka, dem König Makedoniens zu Ehren seiner Schwester, die den Namen Stratoniki trug, erbaut wurde.

Ihren Höhepunkt erreichte Stratoniki im Jahr 1530 n. Chr. als der Sultan Souleiman das Bergwerk, das sich bislang unter osmanischer Herrschaft befand, reorganisierte. Das Bergwerk, dessen Tradition bis in die byzantinischen Jahre zurückreicht, war bekannt als Siderokavssia bzw. Siderokapsa (Senter – kapisi). Das reiche Arbeitsangebot zog nicht nur Griechen in die Region, sondern auch Arbeiter sämtlicher Nationalitäten wie z. B. Bulgaren, Serben, Kaukasen, Türken, Albaner, Juden, und sogar Deutsche, die nicht als einfache Arbeiter, sondern als Techniker angestellt wurden.

Den großen Aufschwung Stratonis, den ihm das Bergwerk bescherte , machte aus ihm ein Zentrum, in dem mehr als 6.000 Menschen an 500-600 Schmelzöfen über mehrere Berge der Region verteilt, beschäftigt waren. Der Zustand erinnerte an ein kleines Babbel, da die Arbeiter aufgrund ihrer verschiedenen Herkünfte in unterschiedlichen Sprachen miteinander kommunizierten. U.a. auf griechisch, spanisch-hebräisch und viele Sprachen aus dem Balkan.

Die Juden lebten in großer Zahl in Stratoni und übten vor allem den Beruf des Geldwechslers aus und es hat den Anschein, als hätten sie zur damaligen Zeit den Markt beherrscht. Die jüdischen Geldwechsler und die türkischen Mieter der Bergwerke kauften den Bergleuten das Silber zu einem vom Staat vorgeschriebenen Preis ab. Demzufolge ist es gar nicht verwunderlich, daß zur Verständigung die spanisch-hebräische Sprache auserwählt wurde. Trotz allem schlugen sich sowohl die griechische als auch serbische Sprache durch, da die Bewohner der umliegenden Dörfer ihre Waren auf dem Markt in Stratoni anboten. An den Samstagen schlossen die Juden ihre Geschäfte, so daß die Betriebsamkeit des Marktplatzes im Nu zum Stillstand kam. Folglich gab es in Stratoni zwei freie Tage in Siderokavssia, einerseits den Samstag für die Juden und andererseits den Sonntag für die Christen.

Es besteht die Annahme, daß der Sultan Mitte des 16. Jahrhunderts jeden Monat aus dem Bergwerk Erze im Wert von 20.000 - 30.000 Goldmünzen erwirtschaftete. Dies macht deutlich, wie groß das Erzvorkommen in der Region um und in Stratoni gewesen sein muß. Im 15. Jahrhundert gab es in Siderokavssia zu Zeiten Mourat des II. eine Münzanstalt, die eine besondere Art Silbermünzen, die sogenannten "Siderokapsia" prägte. (1421-1451).